Sachsen-Anhalt hat bei der Erstellung aktueller
Hochwasserrisiko und -gefahrenkarten die Flutkatastrophe vom Juni
2013 nicht mit einbezogen. Das berichtet die in Halle erscheinende
„Mitteldeutsche Zeitung“ (Dienstag-Ausgabe). Grund sei der
Abgabetermin bei der EU im Dezember 2013, heißt es in einer Antwort
der Landesregierung auf eine noch unveröffentlichte Anfrage der
Grünen im Landtag zum Hochwasser 2013. Die EU verlangt die
Ausarbeitung solcher Karten, in denen vor allem Grundstückeigentümer
über die Hochwassergefahren informiert werden. Damit könnte man die
in den Karten enthaltenen Angaben „im Prinzip vergessen“, sagte
Grünen-Abgeordneter Dietmar Weihrich. Die Staatskanzlei teilte in der
Beantwortung der Anfrage zwar mit, dass eine Berücksichtigung der
Flut in einer Aktualisierung an die EU geplant sei. Doch dies wäre
laut Vorschrift in sechs Jahre der Fall. Gleichzeitig betont die
Landesregierung, dass die bestehenden Überschwemmungsgebiete nach der
Juni-Flut neu bewertet und Baugebiete auf ihr Überflutungsrisiko
geprüft werden müssten. Seit 1990 wurden in Sachsen-Anhalt 103
Bebauungsgebiete ausgewiesen, die ganz oder teilweise in Flutgebieten
liegen.
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