Mitteldeutsche Zeitung: Innere Sicherheit Polizei lässt auf sich warten

Knapp 24 Minuten warten Sachsen-Anhalter im
Durchschnitt, bis nach einem Anruf bei der Polizei ein Streifenwagen
vor Ort ist. 2011 waren es fünf Minuten weniger. Das berichtet die in
Halle erscheinende „Mitteldeutsche Zeitung“ (Mittwoch-Ausgabe) unter
Hinweis auf eine Statistik, die das Innenministerium auf eine Anfrage
des Landtagsabgeordneten Rüdiger Erben (SPD) erstellt hat. Während
das Ministerium die Zahlen aber nicht für vergleichbar hält, moniert
Erben, damit mache man es sich zu einfach. Gerechnet werden die
Zeiten heute elektronisch von der Erfassung eines Einsatzes im
Polizeisystem – also während oder direkt nach dem Anruf – bis zum
Eintreffen vor Ort. Allerdings sind darunter laut Ministerium auch
Einsätze, bei denen keine Eile besteht, etwa Verkehrsbehinderungen,
Ruhestörungen oder Bagatell-Unfälle. In Magdeburg warteten Anrufer
laut Statistik 2011 im Schnitt knapp 16 Minuten, 2014 knapp 28 und im
ersten Quartal dieses Jahres 30 Minuten. In Halle stieg die Zahl von
knapp 15 auf 27, sinkt aber wieder. Das Ministerium betont, die
Zahlen seien unterschiedlich erhoben. Erst mit der Einführung eines
neuen Erfassungssystems ab 2013 gebe es überhaupt belastbare Daten.
Zuvor seien Zeiten nachträglich von Polizisten eingetragen worden –
Fehler lägen da nahe. „Das halte ich für weit hergeholt“, sagt Erben.
So haben sich zwischen 2011 und 2014 die Wartezeiten mit Ausnahme von
Dessau-Roßlau überall verschlechtert.

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Hartmut Augustin
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