Mitteldeutsche Zeitung: Internet Bischofskonferenz fordert Abschaltung von kreuz.net

Die Deutsche Bischofskonferenz hat dafür plädiert,
die als rechtsextrem geltende katholische Internetseite kreuz.net
abzuschalten. „Ich begrüße die Befassung des Verfassungsschutzes mit
der Seite kreuz.net“, sagte ihr Sprecher Matthias Kopp der in Halle
erscheinenden „Mitteldeutschen Zeitung“ (Freitag-Ausgabe). „Es wäre
wünschenswert, wenn diese Seite möglichst bald vom Netz genommen
wird.“ Er fügte hinzu: „Kreuz.net ist ein menschenverachtendes,
häufig antisemitisches und den Begriff katholisch missbrauchendes
Machwerk. Mit der katholischen Kirche in Deutschland hat diese Seite
nichts zu tun.“ Die katholische Kirche habe sich in der Vergangenheit
vielmehr bereits mehrfach von den Urhebern distanziert und geht nach
Kopps Worten überdies „davon aus, dass keine Mitarbeiter im
kirchlichen Dienst Informationen an kreuz.net geben. Wenn dies doch
so wäre, wäre das ungeheuerlich.“ Der Präsident des Bundesamtes für
Verfassungsschutz, Heinz Fromm, hatte zuvor in einem Brief an den
Parlamentarischen Geschäftsführer der grünen Bundestagsfraktion,
Volker Beck, angekündigt, kreuz.net intensiver beobachten zu lassen
als bisher. Die Seite zeichne sich „durch homophobe, muslimfeindliche
und antisemitische Äußerungen“ aus. Etliche Beiträge seien nicht vom
Grundrecht der Meinungsfreiheit gedeckt, verstießen gegen die
demokratische Grundordnung und überschritten „die Grenzen zur
Strafbarkeit“. Kreuz.net – seit Oktober 2004 online – bezeichnet sich
als „Initiative einer internationalen Gruppe von Katholiken in
Deutschland und Übersee, die hauptamtlich im kirchlichen Dienst tätig
sind“. Die Seite ist Fromm zufolge auf den Bahamas registriert, der
Server ist im kanadischen Montreal. Die Urheber sind unbekannt.

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