Mitteldeutsche Zeitung: Kriminalität Dutzende Mordfälle ungeklärt

In Halle fehlt ein Jahr nach dem Mord an der
bulgarischen Studentin Mariya N. noch jede Spur von dem Täter.
Insgesamt 2130 Speichelproben hat die Mordkommission „Neuwerk“ bisher
ausgewertet, ohne dem Unbekannten auf die Spur zu kommen, wie die
„Mitteldeutsche Zeitung“ (Freitagausgabe) berichtet. Offen sind unter
anderem noch Rechtshilfeersuchen nach Russland, Schweden und Polen,
wohin ehemalige Kommilitonen des Mordopfers zurückgekehrt waren,
bevor die Ermittler sie sprechen konnten. In Sachsen-Anhalt gibt es
neben diesem Aufsehen erregenden Fall noch mehrere Dutzend Morde
seit der Wende, die als ungeklärt gelten. Da Mord nicht verjährt,
werden die Akten dazu immer wieder neu durchgesehen, sagte der
hallesche Staatsanwalt Klaus Wiechmann. „Sie verschwinden nicht in
den Archiven.“ Zum einen gebe es heute wissenschaftliche Methoden zur
Überführung eines Täters, die vor Jahren noch nicht zur Verfügung
standen. Zum anderen sei es auch möglich, dass sich die Täter
jemandem anvertraut haben und sich die Mitwisser nach Jahren erst
offenbaren.

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Mitteldeutsche Zeitung
Hartmut Augustin
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