In der Linkspartei hält die Kritik an der
stellvertretenden Parteivorsitzenden Sahra Wagenknecht an, nachdem
diese gefordert hatte, deutschen Jugendlichen bei der Suche nach
Lehrstellen Vorrang vor südeuropäischen Jugendlichen zu geben. „Es
kann nicht angehen, junge Menschen in Europa gegeneinander
auszuspielen“, sagte Jan Korte, Mitglied des Vorstandes der
Bundestagsfraktion, der in Halle erscheinenden „Mitteldeutschen
Zeitung“ (Dienstag-Ausgabe). „Das geht gar nicht – und erst recht
nicht für eine linke Partei. Man sollte in einer solchen Situation
sehr vorsichtig damit sein, mit Ressentiments zu spielen.“
Wagenknecht hatte sich zu den Vorschlägen der Bundesregierung
geäußert, Lehrstellen an Jugendliche aus Südeuropa zu vergeben. Bevor
„Talente aus anderen Ländern“ abgeworben würden, müsse eine
Ausbildungsoffensive in Deutschland starten, erklärte sie und verwies
auf Zahlen der Bundesagentur für Arbeit, nach denen im Mai knapp eine
Million Menschen zwischen 15 und 35 Jahren arbeitslos war. Die Hälfte
von ihnen hatte keine abgeschlossene Berufsausbildung.
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