Mitteldeutsche Zeitung: Linkspartei Thüringens Links-Fraktionschef Ramelow fordert Partei zur Ruhe auf

Thüringens Linksfraktionschef Bodo Ramelow hat die
Linkspartei angesichts der jüngsten Streitigkeiten zur Ruhe
aufgefordert. „Ich halte jede weitere Debatte im öffentlichen Raum
für deplatziert“, sagte er der in Halle erscheinenden
„Mitteldeutschen Zeitung“ (Online-Ausgabe). Sein persönliches
„Fastengelübde“ laute im Übrigen: „Keine Kritik an der Führung bis
Ostern.“ Als gläubiger Christ halte er sich daran. Der
geschäftsführende Parteivorstand kommt heute in Berlin zu einer
außerordentlichen Sitzung zusammen, um die Wogen zu glätten. Zuletzt
hatte Schatzmeister Raju Sharma den Parteivorsitzenden Klaus Ernst
scharf angegriffen, weil dieser seine Kritiker aufs Korn genommen
hatte. „Er soll sich konkret äußern oder die Klappe halten“, erklärte
Sharma und wurde deswegen von der stellvertretenden Vorsitzenden
Sahra Wagenknecht zum Rücktritt aufgefordert. Aus Parteikreisen heißt
es nun, solle Sharma gehen müssen, komme „das ganze Personaltableau
ins Rutschen“. Dann seien auch die Vorsitzenden Gesine Lötzsch und
Klaus Ernst nicht mehr zu halten. Ein in diesem Fall notwendig
werdender Sonderparteitag bringe zudem für alle Beteiligten „ein zu
hohes Risiko“ mit sich, da niemand wisse, wie er ausgehe.

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