Mitteldeutsche Zeitung: Linkspartei Lafontaine-Anhänger arbeiten gegen Bundesgeschäftsführer Höhn

Der Bundesgeschäftsführer der Linkspartei, Matthias
Höhn, kann den Bundestagswahlkampf 2013 entgegen den Gepflogenheiten
womöglich nicht allein leiten. Das berichtet die in Halle
erscheinende „Mitteldeutsche Zeitung“ (Mittwoch-Ausgabe). Unter
Anhängern des ehemaligen Parteivorsitzenden Oskar Lafontaine gibt es
Bestrebungen, ihm den stellvertretenden Vorsitzenden der
Linksfraktion im Bundestag, Ulrich Maurer, mindestens an die Seite zu
stellen. Maurer sagte dem Blatt dazu: „Es geht immer um eine
Kombination von Fähigkeiten und Talenten.“ Höhn ließ einen Sprecher
ausrichten, er beschäftige sich derzeit nicht mit dem Thema. Dafür
meldeten sich Höhns Unterstützer zu Wort. „Im letzten
Bundestagswahlkampf hat sich bewährt, dass Wahlkampfführung und
Bundesgeschäftsführung in einer Hand liegen“, erklärte der
stellvertretende Fraktionsvorsitzende Dietmar Bartsch der
„Mitteldeutschen Zeitung“. „Das sollte auch diesmal der Fall sein.“
Im Übrigen unterstütze er Höhn dort, wo dieser seine Unterstützung
benötige. Thüringens Fraktionsvorsitzender Bodo Ramelow sagte: „Der
Geschäftsführer führt die Geschäfte der Partei. Und zu den Geschäften
der Partei gehören alle Festlegungen zum Wahlkampf.“ Deshalb habe
Höhn „den ersten Zugriff auf jedwede dieser Entscheidungen“. Dass die
Debatte in führenden Parteikreisen engagiert geführt wird, hat mit
der Tatsache zu tun, dass die Wahl 2013 für die Linke existenziell
ist und manche Höhn die Bewältigung dieser Aufgabe im Zweifel nicht
zutrauen. Das Misstrauen hat überdies strömungspolitische Ursachen.
Der 36-Jährige zählt zum Reformerlager und hat bis zum Göttinger
Parteitag die Wahl von Bartsch zum Parteivorsitzenden unterstützt.

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Hartmut Augustin
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