Die Vorsitzende der Linkspartei, Gesine Lötzsch, ist
der Auffassung, dass der Westen auch vom sozialistisch regierten Kuba
etwas lernen kann. „Ich wünsche mir, dass noch mehr Menschen 
grundsätzlich über diese Gesellschaft diskutieren“, sagte sie der in 
Halle erscheinenden „Mitteldeutschen Zeitung“ (Dienstag-Ausgabe) mit 
Blick auf den Westen. „Wir sehen doch, dass der Kapitalismus an seine
Grenzen stößt.“ Kuba hingegen werde „von vielen Linken in Ost und 
West unterstützt. In Kuba ist die Kindersterblichkeit geringer als in
den USA. Darüber könnte man doch einmal nachdenken.“ Den Verdacht, 
sie habe sich vom Gesellschaftsmodell eines autoritären Sozialismus 
innerlich nicht wirklich gelöst, wies Lötzsch gleichwohl zurück. 
„Demokratischen Sozialismus kann man nicht hinter Mauern aufbauen“, 
betonte sie. Im Übrigen habe man „vom ersten Tag an versucht, mir 
einen ganz dicken Oststempel auf die Stirn zu drücken“. Dabei werde 
„viel in Klischees gedacht und argumentiert“. Die Parteivorsitzende 
hatte im vergangenen Jahr mehrfach Kritik auf sich gezogen, so unter 
anderem als sie in einem Aufsatz über „Wege zum Kommunismus“ 
nachdachte und Fidel Castro zum Geburtstag gratulierte.
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