Der stellvertretende Vorsitzende der
SPD-Bundestagsfraktion, Rolf Mützenich, hat den jüngsten Vergleich
der Linksfraktionsvorsitzenden Sahra Wagenknecht von IS-Terror und
westlichen Luftangriffen auf IS-Stellungen zurückgewiesen. „Ich halte
diesen Vergleich für unhaltbar und auch nicht angemessen“, sagte er
der in Halle erscheinenden „Mitteldeutschen Zeitung“
(Online-Ausgabe). Er werde Frankreich, den dortigen Terroropfern und
ihren Angehörigen nicht gerecht. Auch der historische Vergleich mit
der Irak-Intervention sei falsch. Mützenich fügte hinzu: „Sie braucht
diese Vergleiche, um sich gegenüber Bestrebungen innerhalb ihrer
Partei, im außenpolitischen Bereich Realismus zu zeigen,
abzugrenzen.“ Zudem gebe es zwischen den außenpolitischen Reden
Wagenknechts und ihres Co-Vorsitzenden Dietmar Bartsch „himmelweite
Unterschiede. Der Terror in Frankreich wurde von Herrn Bartsch mit
guten Worten gewürdigt. Frau Wagenknecht scheut sich hingegen nicht,
historisch unhaltbare Vergleiche zu nehmen.“ Der Terrorismus-Experte
Peter R. Neumann twitterte: „Mir fehlen die Worte.“ Wagenknecht fehle
„die Reife zur Beteiligung an außenpolitischen Debatten“. Wagenknecht
hatte der Deutschen-Presse-Agentur erklärt: „Natürlich ist es kein
geringeres Verbrechen, unschuldige Zivilisten in Syrien mit Bomben zu
ermorden, als in Pariser Restaurants und Konzerthäusern um sich zu
schießen.“
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Hartmut Augustin
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