Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff 
(CDU) hat die jüngsten Äußerungen des bayerischen Finanzministers 
Markus Söder (CSU) zur Ostförderung scharf kritisiert. „Mit dieser 
Aussage disqualifiziert sich Söder selbst“, sagte er der in Halle 
erscheinenden „Mitteldeutschen Zeitung“ (Freitag-Ausgabe). „Richtiger
ist doch, dass Bayern ohne den Osten vielleicht das Griechenland 
Deutschlands geworden wäre. Denn nach Ende des Zweiten Weltkrieges 
und nach dem Mauerfall sind unzählige Firmen und hunderttausende von 
innovativen Menschen aus dem Osten nach Bayern gekommen.“ Thüringens 
Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) widersprach Söders Äußerungen 
ebenfalls. „Es lässt tief blicken, wenn die Lage im Osten der 
Republik mit der wirtschaftlichen Tragödie in Griechenland verglichen
wird. Damit werden die schmerzhaften Anpassungsprozesse, die die 
Menschen im Osten hinter sich haben, ignoriert und entwertet. So 
sollten wir nicht miteinander reden“, erklärte er der Mitteldeutschen
Zeitung. Der CSU-Politiker hatte sich zuvor in der „Welt“ dafür 
ausgesprochen, sich beim Länderfinanzausgleich in Zukunft an einem 
Prinzip zu orientieren, das in der europäischen Schuldenkrise 
angewandt werde. „Wir haben in Europa ein gutes System: Geld gegen 
Reformen“, sagte er. „Das ließe sich auch auf Deutschland 
übertragen.“
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