Der ehemalige afghanische Wiederaufbauminister Amin
Farhang hat Pakistan im Zusammenhang mit der Tötung Osama bin Ladens
scharf kritisiert. „Die Tatsache, dass er in der Nähe der Hauptstadt
getötet wurde, bedeutet, dass die pakistanischen Behörden längst
wussten, dass bin Laden sich dort aufhält“, sagte er der in Halle
erscheinenden „Mitteldeutschen Zeitung“ (Dienstag-Ausgabe). Gleiches
gelte vermutlich für weitere Terroristenführer. „Pakistan hat mit der
ganzen Welt ein Spiel gespielt. Das ist jetzt der Beweis.“ Farhang
fügte hinzu: „Jeden Tag sterben in Afghanistan westliche und
afghanische Sicherheitskräfte. Und Osama bin Laden saß da und hat
sich ins Fäustchen gelacht.“ Man müsse deshalb „mit Pakistan sehr
ernsthaft reden. Denn es wird seine Politik nicht ändern, wenn der
Westen keinen Druck ausübt.“ Der afghanische Politiker rechnet nach
bin Ladens Tod nicht mit einem Ende des Terrors. „Womöglich werden
die Anschläge jetzt sogar zunehmen“, erklärte er. „Nun kommt die neue
Generation der Terroristen.“
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Hartmut Augustin
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