Mitteldeutsche Zeitung: Plagiatsaffäre Forsa-Chef Güllner schließt politisches Comeback von zu Guttenberg aus

Der Leiter des Meinungsforschungs-Instituts Forsa,
Manfred Güllner, hält ein politisches Comeback des früheren
Verteidigungsministers Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) nach der
abschließenden Bewertung der Universität Bayreuth über seine
Doktorarbeit für ausgeschlossen. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass
er als Politiker wiederkommt“, sagte er der in Halle erscheinenden
„Mitteldeutschen Zeitung“ (Online-Ausgabe). „Denn das eine ist das
Urteil, das andere ist die Frage, wie er damit umgegangen ist.“
Guttenberg hätte die ihm unterstellte vorsätzliche Täuschung nicht so
lange leugnen dürfen. Güllner fügte hinzu: „Er ist nach dem Erdbeben
von Japan mittlerweile ja auch vergessen.“ Die Universität Bayreuth
hatte am Freitag mitgeteilt: „Nach eingehender Würdigung der gegen
seine Dissertationsschrift erhobenen Vorwürfe stellt die Kommission
fest, dass Herr Freiherr zu Guttenberg die Standards guter
wissenschaftlicher Praxis evident grob verletzt und hierbei
vorsätzlich getäuscht hat.“ Über die ganze Arbeit verteilt finden
sich demnach Stellen, die als Plagiat zu qualifizieren sind. Diese
Plagiate seien besonders deutlich sichtbar beim Umgang Guttenbergs
mit Gutachten des Wissenschaftlichen Dienstes des Bundestages, die
dieser wider die Regeln zweckentfremdet hatte.

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