Der Chef der Linksfraktion im Landtag, Wulf Gallert,
hat aus seiner Sicht enorm von der Wiedervereinigung profitiert. „Ich
war einer der größten Kritiker der Übernahme des westdeutschen
Systems – und bin objektiv gesehen einer der größten Gewinner dieses
Prozesses“, sagte er im Sommergespräch der „Mitteldeutschen Zeitung“
(Freitagausgabe). Als Politiker sei aber seine Aufgabe die
„Interessenvertretung derjenigen, die mit den Verhältnissen aus guten
Gründen unzufrieden sind“. Obwohl er den Ablauf der Wiedervereinigung
kritisch sah, identifiziere er sich mittlerweile mit der
Bundesrepublik. „Was ich jetzt bin, bin ich in diesem Staat geworden.
Dadurch ist Identifikation gewachsen“, sagte Gallert der Zeitung. In
der DDR seien er und seine Familie zwar „systemtragend“ gewesen. Er
habe sich aber verändert. „In einem Land, das heute so funktionieren
würde wie die DDR, würde ich zum Oppositionellen oder verrückt
werden“, sagte Gallert.
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