Die Linke in Sachsen-Anhalt hat sich in scharfer 
Form vom Kommunismus-Vorstoß der Bundesvorsitzenden Gesine Lötzsch 
distanziert. „Das ist keine Unterstützung für unseren Wahlkampf, 
darüber werden wir reden“, sagte Landes-Parteivize Birke Bulle der in
Halle erscheinenden Mitteldeutschen Zeitung (Montagausgabe). Den 
Begriff Kommunismus könne man nicht so unbelastet verwenden wie 
Lötzsch. „Gerade hier in Ostdeutschland, wo im Namen des Kommunismus 
Gleichmacherei und Verbrechen stattfanden.“ Der Vorstoß belaste den 
Landtagswahlkampf. „Ich würde lieber über Schulreformen und 
Sozialpolitik diskutieren, stattdessen geraten wir nun in 
Erklärungsnotstand“, sagte Bull dem Blatt.
   Der sachsen-anhaltische Bundestagsabgeordnete Jan Korte forderte 
klare Konsequenzen in der Debatte um ein Grundsatzprogramm der 
Linken. „Ich wünsche mir, dass wir in der Programmdebatte dafür 
sorgen, die Absage an Stalinismus als System an prominenter Stelle 
des Programmentwurfs, etwa der Präambel, zu platzieren.“ Wenn man 
über Kommunismus rede, „muss man natürlich über Verbrechen reden, die
in seinem Namen begangen wurden“, so Korte weiter.
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