Der Vergleich von Lebensumständen zu DDR-Zeiten mit
denen von Langzeitarbeitslosen sei „immer problematisch“. Das sagte
der Wirtschaftswissenschaftler Oliver Holtemöller vom halleschen
Institut für Wirtschaftsforschung (IWH) der in Halle erscheinenden
Mitteldeutschen Zeitung (Freitagausgabe) zu Äußerungen von
Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU). „Wir haben
grundlegend andere Verhältnisse“, betonte Holtemöller. Wichtig bleibe
indes die von Haseloff ebenfalls angesprochene soziale Sicherheit.
Heutzutage seien Langzeitarbeitslose in Deutschland vergleichsweise
gut abgesichert. Zudem habe sich „auf jeden Fall“ das
Wohlstandsniveau verbessert, sagte Holtemöller weiter. Der
SPD-Arbeitsmarktpolitiker Andreas Steppuhn bezeichnete den von
Haseloff gezogenen Vergleich derweil als „unglücklich“. Aufgrund der
unterschiedlichen Rahmenbedingungen seien DDR-Einkommen mit heutigen
Einkünften „nicht seriös vergleichbar“, sagte er der Zeitung. Er
verwies dabei auf die riesigen Unterschiede bei den
Lebenshaltungskosten, etwa für Mieten und Waren des alltäglichen
Bedarfs.
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