Mitteldeutsche Zeitung: Sachsen-Anhalt/Kriminalität Mordfall Yangjie Li: Gutachter sieht „Reifedefizite“ – Tatverdächtige aber schuldfähig

Nachdem das Landgericht Dessau-Roßlau die Anklage im
Mordfall Yangjie Li angenommen hat, werden weitere Details dazu
bekannt. Gutachterlich gesichert ist nach Auskunft des Landgerichts,
dass die beiden Beschuldigten uneingeschränkt schuldfähig sind. Das
berichtet die in Halle erscheinende Mitteldeutsche Zeitung
(Freitagausgabe). Das sei das Ergebnis einer psychiatrischen
Untersuchung, die volle Steuerungsfähigkeit des Handelns bescheinige.
Allerdings sollen die Tatverdächtigen gleichzeitig „Reifedefizite“ in
ihrer Entwicklung haben. Das könnte im Zweifel dafür sprechen, die
Angeklagten nach den Bestimmungen des Jugendstrafrechtes zu
behandeln. Das sieht bei Mord eine Höchststrafe von 15 Jahren vor.
Aus Sicht der Anklage, so hieß es in Justizkreisen, handelt es sich
bei der Tötung Yangjie Lis um einen klassischen Vertuschungsmord.
Yangjie Li wurde offenbar zufällig zum Opfer. „Es hätte auch eine
andere junge Frau in Dessau treffen können, die in das sexuelle
Raster der Täter gepasst hätte“, sagte ein Ermittler dem Blatt.

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