Sachsen-Anhalts AfD-Chef André Poggenburg will
Gegner seines Landesvorstands absetzen. Die Drahtzieher des
gescheiterten Putsches vom vergangenen Wochenende sollten ihre Ämter
abgeben, sagte er der in Halle erscheinenden Mitteldeutschen Zeitung
(Freitagausgabe). Andernfalls werde der Landesvorstand durchgreifen.
Parteiausschlussverfahren lehnt Poggenburg hingegen ab. In einer
Chatgruppe hatten unzufriedene AfD-Mitglieder die Ablösung der
Parteispitze vorbereitet, beteiligt waren auch Kreisvorsitzende. „Ich
würde mir wünschen, dass sich einige Funktionäre zu ihrem Tun äußern
und ihr Amt abgeben“, sagte Poggenburg dem Blatt.
Auch Bundestags-Direktkandidaten, die Mitglied der Chatgruppe
waren, geraten jetzt unter Druck. Es geht um Armin Friese
(Bundestags-Wahlkreis Harz), Wolfgang Rehfeld (Börde – Jerichower
Land) und Kay-Uwe Ziegler (Anhalt). Beim Parteitag am vergangenen
Wochenende hätten einige gemerkt, dass sie keinerlei Rückhalt
besäßen, sagte Poggenburg, ohne Namen zu nennen. Daraus sollten sie
nun Konsequenzen ziehen. „Im Landesvorstand werden wir uns Gedanken
machen, ob wir die Nominierung wiederholen lassen.“ Rechtlich sei das
zulässig.
Unklar ist, ob die 25-köpfige Fraktion im Landtag den Konflikt
übersteht. Mehrere AfD-Abgeordnete halten für denkbar, dass sich
Unzufriedene abspalten. Auch Fraktionschef Poggenburg schließt das
nicht aus. „Es gibt einige, die möchten nicht mehr an einem Tisch
sitzen.“ Die Fraktion müsse nun gemeinsam über Konsequenzen beraten.
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