Mitteldeutsche Zeitung: Sachsen-Anhalt/Politik Ermittlungen gegen AfD-Abgeordneten Büttner wegen Notrufmissbrauchs

Die Vorgänge um den Rauswurf einer AfD-Referentin
entwickeln sich immer mehr zum Politkrimi. Im Fokus steht der
AfD-Landtagsabgeordnete Matthias Büttner, gegen den die
Staatsanwaltschaft wegen Vergewaltigungsverdachts ermittelt. Büttner
bestreitet den Vorwurf. Jetzt kommt ein neuer dazu: Der 33-Jährige
soll veranlasst haben, den Rettungsdienst zu alarmieren und seine
Ex-Mitarbeiterin als suizidgefährdet darzustellen. Die
Staatsanwaltschaft Magdeburg hat ein Ermittlungsverfahren gegen
Büttner und andere wegen Notrufmissbrauchs eingeleitet. Das berichtet
die in Halle erscheinende Mitteldeutsche Zeitung (Donnerstagausgabe).
Der Anruf ging am 27. Januar in der Magdeburger Rettungsleitstelle
ein. Ein Anrufer hinterließ den Namen und die Magdeburger Adresse von
Lena K., Büttners früherer Mitarbeiterin. Wenig später erreichte ein
Notarzt des Malteser Hilfsdienstes das Haus und traf auf die Frau.
Als diese von der angeblichen Suizid-Gefahr erfuhr, holte sie sich
telefonischen Beistand ihres Anwalts. Der Notarzt rückte
unverrichteter Dinge wieder ab. Auf Lena K. wirkte das wohl, als
wollte sie jemand als geisteskrank abstempeln. Eine Vertraute sieht
das so: „Hätte sie auf den Rettungsarzt emotional reagiert, hätte man
sie gleich in die Psychiatrie mitgenommen. Da wäre sie so schnell
nicht herausgekommen, auch als Gesunde.“ Lena K. stellte nach der
Episode Anzeige gegen unbekannt. Die Staatsanwaltschaft fasst den
Verdacht konkreter: Ihr Ermittlungsverfahren mit dem Aktenzeichen 122
Js 3425/17 richtet sich „gegen Matthias Büttner und andere“. Das
bestätigte ein Sprecher am Mittwoch. Zum konkreten Stand äußerte er
sich allerdings nicht.

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Hartmut Augustin
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