Die Kreisreform in Sachsen-Anhalt, die 2007 mit
umstrittenen Fusionen eine schlankere und sparsamere Verwaltung
schaffen sollte, kann ihr Versprechen bislang nicht halten. Die
Verwaltungen wurden sogar teurer. Das berichtet die in Halle
erscheinende Mitteldeutsche Zeitung (Mittwochausgabe) mit Bezug auf
Zahlen des Landes-Innenministeriums. Demnach stiegen die
Personalkosten in den Kreisverwaltungen von 2007 bis 2014 um rund 25
Millionen Euro. Sie machen den größten Posten im öffentlichen Dienst
aus und lagen im Jahr 2014 bei rund 426 Millionen Euro. Steigend
sind laut der Bilanz auch die Ausgaben für den „laufenden
Sachaufwand“. Statt 310,4 Millionen Euro (2007) schlugen nach der
Reform rund 402 Millionen Euro zu Buche (2014). Der Städte- und
Gemeindebund Sachsen-Anhalt warnte davor, die Statistiken dürften
nicht zu vorschnellen Schlüssen führen. Laut Geschäftsführer Jürgen
Leindecker verkenne ein zu enger Blick auf die Zahlen, dass die
„Arbeit der Verwaltungen in den vergangenen Jahren immer
komplizierter und teurer geworden ist“ – was nicht immer auf lange
Sicht absehbar gewesen sei. So seien die Regelungen im Bau- und
Abgaberecht so verschärft und verkompliziert worden, dass Kommunen
ohne professionelle Unterstützung nicht arbeiten könnten. „Und das
muss natürlich bezahlt werden, das kommt dann oben drauf“, sagte
Leindecker der Zeitung.
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