Mitteldeutsche Zeitung: Sachsen-Anhalt/Politik Kritik an Hochschulen – Minister fordert mehr Kooperation bei Doktortiteln

Landes-Wissenschaftsminister Armin Willingmann (SPD)
hat die Hochschulen in Sachsen-Anhalt zu mehr Zusammenarbeit bei der
Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses aufgefordert. Die beiden
Universitäten in Halle und Magdeburg sowie die fünf Hochschulen für
angewandte Wissenschaften müssten „enger kooperieren und bestehende
wechselseitige Vorbehalte endlich überwinden“, sagte er der in Halle
erscheinenden Mitteldeutschen Zeitung (Donnerstagausgabe). Das
betreffe vor allem die Ausweitung des Promotionsrechts, eine
vollständige Übertragung dieses Rechts auf die Hochschulen lehnt der
Minister aber ab. Willingmanns Äußerungen stehen im Zusammenhang
mit der derzeit laufenden Debatte um das geplante neue
Hochschulgesetz. Dabei geht es auch um die von den Hochschulen seit
Jahren erhobene Forderung, unter bestimmten Voraussetzungen
eigenständig den Doktortitel verleihen zu dürfen. Dieses
Promotionsrecht ist bislang den Universitäten vorbehalten.
Wissenschaftliche Mitarbeiter der Hochschulen Anhalt, Merseburg,
Harz, Magdeburg-Stendal sowie der Kunsthochschule Burg Giebichenstein
brauchen einen Doktorvater einer Universität, um ihre Doktorarbeit
erfolgreich abschließen zu können. „Eigentlich ist die
Promotionsmöglichkeit für FH-Absolventen unter akademischer Betreuung
von FH-Professoren an unseren Universitäten bereits seit Jahren
gesetzlich festgeschrieben. Aber in der Praxis scheint das nur
unzureichend zu funktionieren“, sagte Willingmann der Zeitung.
„Dadurch zwingen wir aber Absolventen unserer Hochschulen,
Promotionsmöglichkeiten außerhalb Sachsen-Anhalts wahrzunehmen.“

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