So schlimm hat eine Tierseuche seit Jahren nicht
mehr in Sachsen-Anhalt gewütet: Nach Schätzungen des Verbandes der
Kaninchenzüchter verendeten bereits 1 500 Tiere an einer Erkrankung,
hervorgerufen vom RHD-Virus. Vor allem der Süden ist massiv von der
unter dem Namen Chinaseuche bekannten Epidemie betroffen. Dort
spricht man bereits von einem Flächenbrand. Das berichtet die in
Halle erscheinende Mitteldeutsche Zeitung (Sonnabendausgabe).
Zahlreiche der traditionell im Herbst und Winter stattfindenden
Kaninchenschauen wurden abgesagt. „Die Situation ist schwierig und
angespannt“, sagte Mike Hennings, Präsident des Züchterverbandes, der
Zeitung.
Die Seuche wurde 1984 erstmals in China festgestellt und war
bisher in Deutschland vor allem in ihrer ersten Variation
aufgetreten. Seit 2013 gibt es hierzulande vereinzelt Fälle des
zweiten Typs. In diesem Jahr haben sie nun massiv zugenommen. Das
Virus wird dabei nicht nur über Insekten, sondern auch bei engem
Kontakt der Tiere untereinander übertragen. Das macht die Erkrankung
so tückisch. Denn innerhalb kürzester Zeit werden ganze Bestände
vernichtet. „Ist ein Kaninchen im Stall infiziert, dauert es
mitunter nicht einmal einen Tag, bis alle Kaninchen verendet sind“,
sagt Hennings. Die Züchter könnten nur tatenlos zuschauen, wie ihre
Tiere an inneren Blutungen sterben.
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Hartmut Augustin
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