Mitteldeutsche Zeitung: Sachsen-Anhalt/Wirtschaft Bundesnetz-Agentur prüft Regulierung des UKW-Antennenmarktes

In den Streit auf dem UKW-Antennenmarkt könnte nun
auch die Bundesnetzagentur eingreifen. Die Regulierungsbehörde prüfe
„intensiv und mit Hochdruck, ob und inwieweit nach dem Verkauf der
Antennen auf den UKW-Märkten die Erwerber dieser Antennen –
insbesondere die Finanzinvestoren – künftig einer Marktregulierung
unterliegen“, teilte ein Behördensprecher der in Halle erscheinenden
Mitteldeutschen Zeitung (Samstagausgabe) mit. Bei den weiteren
Prüfungen würden „wir gegebenenfalls auch den Veräußerungsprozess
der Antennen mit in den Blick nehmen“.

Am Jahresanfang verkaufte die Freenet-Tochter Media Broadcast aus
Köln die UKW-Antennen an 30 Investoren – davon fünf größere
Finanzinvestoren, die 60 bis 70 Prozent aller Antennen erwarben. Die
neuen Antennen-Eigentümer verlangen nun von den Sendenetzbetreibern,
die für öffentlich-rechtliche und private Radiosender die Signale
übertragen, Preisaufschläge von bis zu 30 Prozent. Die alternativen
Sendenetzbetreiber Uplink aus Düsseldorf und Divicon aus Leipzig sind
jedoch nicht bereit, das zu zahlen. Anfang April drohte das
Unternehmen Media Broadcast, das übergangsweise die Antennen noch
betreibt, damit, unter anderem Radio-Sender des MDR und NDR
abzuschalten. Eine Funkstille für zehn Millionen Radiohörer in
Deutschland konnte inzwischen abgewendet werden. Der Streit ist aber
noch nicht gelöst.

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