Die Sparpläne der Deutschen Bahn (DB) im
Güterverkehr treffen Mitteldeutschland stärker als bisher bekannt.
Der Staatskonzern will nach Informationen der in Halle erscheinenden
Mitteldeutschen Zeitung (Samstagausgabe) das bisher eigenständige
Produktionszentrum Halle aufgeben und bis 2020 nach Berlin verlagern.
In Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen würden nach internen
Strategiepapieren der DB Cargo dadurch 362 Arbeitsplätze
verschwinden, rund 200 allein in der regionalen Zentrale in Leipzig,
die schließen soll. „Diese Streichpläne treffen unsere ganze Region
und sind so nicht hinnehmbar“, sagte der für Sachsen-Anhalt
zuständige DB Cargo-Betriebsrat, Wolfram Schmidt, der Zeitung. Auf
einer Sondersitzung des Konzernaufsichtsrats am kommenden Mittwoch in
Berlin soll das umstrittene Sanierungskonzept „Zukunft Bahn“ von
DB-Chef Rüdiger Grube und seinen McKinsey-Beratern erneut debattiert
werden. „Der Abbau würde vor allem Planer, Disponenten und Lokführer
betreffen“, sagt Schmidt. Zwar seien betriebsbedingte Kündigungen
durch die DB-Konzernvereinbarungen ausgeschlossen, doch dafür müssten
Mitarbeiter auch zu bundesweiten Versetzungen bereit sein.
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Hartmut Augustin
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