Der Wegfall der verbindlichen
Schullaufbahn-Empfehlungen hat in Sachsen-Anhalt insgesamt keine
großen Auswirkungen. „Der von einigen befürchtete Sturm auf die
Gymnasien ist ausgeblieben“, sagte Kultusminister Stephan Dorgerloh
(SPD) der in Halle erscheinenden Mitteldeutschen Zeitung
(Samstagausgabe). „Das Verhältnis zwischen Sekundarschule und
Gymnasium hat sich im Vergleich mit den Vorjahren nicht gravierend
geändert.“ Zum Schuljahr 2010/2011 wechselten nach Angaben des
Kultusministeriums von 16 138 Grundschülern 6 959 auf ein Gymnasium.
Für das kommende Schuljahr wurden 15 529 Erklärungen von Eltern für
den Schulwechsel registriert: 6 908 für Gymnasien, 7 969 für
Sekundarschulen und 652 für Gesamtschulen. Bisher erhielten
Grundschüler bindende Empfehlungen für den Wechsel. Wenn Lehrer den
Besuch einer Sekundarschule empfohlen haben, mussten Eltern dagegen
rechtlich vorgehen, wenn ihr Kind dennoch auf ein Gymnasium sollte.
Ende vergangenen Jahres hat der Landtag diese verbindlichen
Laufbahnempfehlungen aufgehoben. „Wie bisher werden auch künftig zum
Halbjahr der vierten Klasse wohlbegründete Schullaufbahnempfehlungen
ausgesprochen“, erklärte Dorgerloh. Diese seien für Eltern eine
wichtige Orientierungshilfe bei der Schulwahl. „Sie dienen jedoch
lediglich als Beratungsgrundlage für die Eltern, haben aber keine
rechtliche Bindungswirkung mehr“, so Dorgerloh.
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