Mitteldeutsche Zeitung: Sportfördergesetz Sachsen-Anhalt: Sportbund wehrt sich gegen neues Gesetz zur Sportförderung

Der Landessportbund (LSB) Sachsen-Anhalt kritisiert
offen das neue Sportfördergesetz. Der Entwurf in seiner jetzigen Form
würde mittelfristig zu einer „Kleinstaaterei“ im Sport des Landes
führen, sagte LSB-Präsident Andreas Silbersack der in Halle
erscheinenden Mitteldeutschen Zeitung (Mittwochausgabe). Der LSB
hatte zuletzt versucht, Änderungen am Gesetzestext durchzuboxen.
Insgesamt schlug er 29 modifizierte Formulierungen oder Ergänzungen
zum Entwurf des Innenministeriums vor. Dabei ging es vor allem um die
Rolle, die der Dachverband künftig spielen soll. Landesinnenminister
Holger Stahlknecht (CDU) will dem LSB nach dem Finanzskandal im Jahr
2008 nicht die vollständige finanzielle Autonomie gewähren.
Silbersack fordert dagegen die Rückkehr zur selbstbestimmten
Verwaltung aller Mittel durch den LSB. In anderen Bundesländern ist
dies üblich. Das Sportfördergesetz sieht weitgehend
Pauschal-Förderungen für Vereine, Fachverbände sowie Kreis- und
Stadtsportbünde vor. Deshalb sieht der Landessportbund seine
Richtlinienkompetenz gefährdet. „Welche Argumente habe ich denn sonst
noch, damit nicht jeder Kreis- und Stadtsportbund sein eigenes
Süppchen kocht?“, fragt Silbersack. Wenn das Gesetz in dieser Form
komme, „dann droht uns Kleinstaaterei im Sport. Und davor kann ich
nur warnen.“

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