Mitteldeutsche Zeitung: Staatsbankett mit niederländischer Königin Jopie Heesters ist enttäuscht über die Ausladung durch das Bundespräsidialamt

Der Entertainer Johannes Heesters ist enttäuscht
darüber, dass er nicht an dem Staatsbankett von Bundespräsident
Christian Wulff für die niederländische Königin Beatrix teilnehmen
darf. „Wir sind tief enttäuscht“, sagte Heesters– Agent Jürgen Ross
der in Halle erscheinenden „Mitteldeutschen Zeitung“
(Freitag-Ausgabe). „Man muss bedenken, dass Jopie Heesters 107 Jahre
alt ist. Für ihn hat das Königshaus eine ganz andere Bedeutung als
für jüngere Leute. Das ist für ihn existenziell.“ Ross zufolge hat
Heesters die Einladung vor sechs Wochen bekommen und sich dann im
Bundespräsidialamt vergewissert, ob er sich der Einladung auch sicher
sein könne. Dort sei die Einladung bestätigt worden mit den Worten:
„Wir wissen, wen wir eingeladen haben.“ Am vorigen Montag sei
Heesters dann wieder ausgeladen worden, so Ross. Offiziell wurde
Platzmangel geltend gemacht. Aus Regierungskreisen verlautet, die
Ausladung habe in Wahrheit politische Gründe gehabt und mit Heesters
Rolle im Nationalsozialismus zu tun. Dieser begann seine große
Karriere 1935 im nationalsozialistischen Deutschland. 1941 besuchte
er das Konzentrationslager Dachau und gab der dortigen
SS-Wachmannschaft angeblich eine kleine Vorstellung. 2008 sagte der
Entertainer einem niederländischen Fernsehsender, Adolf Hitler sei
eigentlich ein „netter Kerl“ gewesen. Als er im selben Jahr in seiner
Geburtsstadt Amersfoort auftreten wollte, gab es Proteste. Das
Bankett soll am 12. April stattfinden.

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Hartmut Augustin
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