Massive Kritik an der Führung, Struktur und Aufsicht
der Stiftung Moritzburg in Halle übt der Landesrechnungshof
Sachsen-Anhalt, berichtet die in Halle erscheinende „Mitteldeutsche
Zeitung“ (Montagausgabe). Laut einem der Zeitung vorliegenden Entwurf
zum Bericht „über die Prüfung der öffentlichen Förderung sowie
Haushalts- und Wirtschaftsführung“ sei die Umwandlung der Staatlichen
Galerie Moritzburg in eine selbstständige Stiftung 2003 weder
sachlich noch fachlich abgesichert gewesen. Eine
Wirtschaftlichkeitsuntersuchung der Struktur habe nicht
stattgefunden. Ein Fehler, der bis heute nachwirkt.
Dem Vorstand, Stiftungsrat und dem Kultusministerium weist der
Bericht „gravierende Versäumnisse“ bei der Erfüllung der Aufgaben
nach. Insbesondere das Kultusministerium unter dem vormaligen
Minister Jan-Hendrik Olbertz (parteilos) habe seine
„Gesamtverantwortung“ vernachlässigt. So seien bei der
Grundausstattung der Stiftung, bei der angeblich satzungswidrigen
Übernahme der Feininger-Galerie in Quedlinburg 2006 und während des
Moritzburg-Umbaus „elementare Vorgaben“ des Stiftungsrechts nicht
beachtet worden. Auf 211 Seiten listet der Bericht detailliert
Fehler auf.
„Aus Sicht des Landesrechnungshofes ist das eine gravierende
Kritik“, sagt Rechnungshof-Präsident Ralf Seibicke (CDU) der
„Mitteldeutschen Zeitung“. „Schwerwiegend ist das Versagen
sämtlicher Verantwortlicher in haushaltsrechtlicher und baufachlicher
Hinsicht.“ Mit Blick auf den Umbau der Moritzburg und die Fälle von
schwerem Pfusch am Bau spricht Seibicke von „unverantwortlichem
Handeln vor Ort“.
Christian Eger
Redaktion Kultur Mitteldeutsche Zeitung
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