Mitteldeutsche Zeitung: Streit Pofalla-Bosbach Grünen-Politiker Schulz verteidigt den Kanzleramtsminister

Der grüne Europaabgeordnete Werner Schulz hat
Kanzleramtsminister Ronald Pofalla gegen die jüngste Kritik wegen der
Beschimpfung seines Fraktionskollegen Wolfgang Bosbach (beide CDU)
verteidigt. „In der Politik geht es manchmal rau zu“, sagte er der in
Halle erscheinenden „Mitteldeutschen Zeitung“ (Mittwoch-Ausgabe). „Es
gibt Situationen, in denen die Nerven blank liegen und die
Sicherungen durchbrennen.“ Außerdem müssten „auch die Abweichler gut
überlegen, wie weit sie gehen. Manche spielen sich unglaublich in den
Mittelpunkt. Und schauen Sie, Bosbach ist Vorsitzender des
Bundestags-Innenausschusses, nicht der finanzpolitische Sprecher der
Fraktion.“ Der Kanzleramtsminister hingegen habe „bedauert. Das muss
man anerkennen“, so Schulz. „Wir sitzen doch alle im Glashaus und
haben die Taschen voller Steine. Ich schätze Pofalla als soliden und
durchaus auch sachlichen Menschen.“ Schulz hatte als
Bundestagsabgeordneter 2005 selbst für Aufsehen gesorgt, als er sich
gegen die fingierte Vertrauensfrage des damaligen Kanzlers Gerhard
Schröder (SPD) zur Einleitung von Neuwahlen stellte und den Bundestag
mit der DDR-Volkskammer verglich. Er war in den eigenen Reihen
seinerzeit völlig isoliert.

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