Mitteldeutsche Zeitung: Streitkräfte/Traumatisierte Soldaten Bundeswehr leidet unter dem Mangel an Psychiatern

Die Bundeswehr kann das Defizit an eigenen
Psychiatern trotz der wachsenden Zahl traumatisierter Soldaten nicht
beheben. Das berichtet die in Halle erscheinende „Mitteldeutsche
Zeitung“ (Donnerstag-Ausgabe) unter Berufung auf einen internen
Bericht des Parlamentarischen Staatssekretärs im
Verteidigungsministerium, Thomas Kossendey (CDU), an den
Verteidigungsausschuss des Bundestages, der der Zeitung vorliegt.
Danach sind von 42 psychiatrischen Dienstposten nur 24 besetzt. Zwar
werden nach Informationen des Blattes bis Ende 2012 acht
Sanitätsoffiziere zu Psychiatern weiter gebildet. In demselben
Zeitraum würden jedoch sechs Psychiater die Bundeswehr verlassen,
weil ihre Verträge ausliefen oder sie in den Ruhestand gingen, so
dass in den nächsten zwei Jahren bloß zwei von 18 freien Dienstposten
besetzt werden könnten. Ein größerer Aufwuchs ist nach Einschätzung
Kossendeys „aufgrund der auch im zivilen Gesundheitswesen
herrschenden Mangelsituation in diesem Fachgebiet mit großer
Wahrscheinlichkeit nicht zu erwarten“. Die Betreuung der Betroffenen
erfolgt derzeit unter anderem durch externe Kräfte. Am Mittwoch war
bekannt geworden, dass die Zahl der traumatisierten Soldaten in
diesem Jahr einen Höchststand erreicht hat. Der Vorsitzende des
Deutschen Bundeswehrverbandes, Ulrich Kirsch, hatte einen Mangel an
Therapeuten beklagt.

Pressekontakt:
Mitteldeutsche Zeitung
Hartmut Augustin
Telefon: 0345 565 4200