Der Sohn des von der RAF ermordeten
Generalbundesanwalts Siegfried Buback, Michael Buback, sieht
Parallelen zwischen den gescheiterten Ermittlungen gegen die
RAF-Terroristin Verena Becker und den Nationalsozialistischen
Untergrund (NSU). „Im Verfahren gegen Verena Becker sind Parallelen
zu den aktuellen NSU-Ermittlungen zu erkennen“, sagte er der in Halle
erscheinenden „Mitteldeutschen Zeitung“ (Online-Ausgabe) „Es gab
Kontakte zum Verfassungsschutz. Akten sind verschwunden oder sind
vernichtet worden. Und man gewinnt den Eindruck, dass Ermittler
längst hätten vorgehen müssen.“ Buback fügte hinzu: „Ein
grundsätzliches Problem tritt auf, wenn ein Zusammenwirken von
Geheimdiensten mit Terroristen vorliegt. Um die Aufklärung schwerer
Verbrechen zu erreichen, müssen alle wesentlichen Fakten auf den
Tisch.“ Das geschehe aber nicht. Vor Beginn des Stuttgarter Prozesses
gegen Becker habe ihm ein Bekannter gesagt, das Verfahren sei
aussichtslos, wenn Geheimdienste involviert seien, so der Sohn des
Terror-Opfers. Er habe ihm das seinerzeit nicht glauben wollen. Das
sei jetzt anders. Im Juli vergangenen Jahres wurde die Ex-Terroristin
vom Oberlandesgericht Stuttgart für schuldig befunden, das
RAF-Kommando bei dem tödlichen Anschlag auf Buback und zwei seiner
Begleiter 1977 psychisch unterstützt zu haben. Wer auf den
Generalbundesanwalt geschossen hat, ist aber bis heute unklar. In dem
schriftlichen Stuttgarter Urteil, über das die Bild-Zeitung jetzt
berichtete, heißt es, Becker sei 1981 auf den Verfassungsschutz
zugegangen und habe gegen Geld Informationen geliefert.
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