Mitteldeutsche Zeitung: Thüringen Erfurter Linken-Chefin: Lieberknecht soll sich bei Wahl des Ministerpräsidenten am 5. Dezember stellen

Die Vorsitzende der Linkspartei in Thüringen,
Susanne Hennig-Wellsow, hat Ministerpräsidentin Christine
Lieberknecht (CDU) aufgefordert, sich bei der Wahl des
Ministerpräsidenten am 5. Dezember im Landtag zu stellen. Anlass ist
eine Erklärung Lieberknechts vom Donnerstag, wonach sie im Fall eines
Scheiterns des linken Kandidaten Bodo Ramelow geschäftsführend im Amt
bleiben und Neuwahlen ablehnen werde. „Lieberknecht hat es selbst in
der Hand, das Neuwahlgespenst zu bannen“, sagte Hennig-Wellsow der in
Halle erscheinenden „Mitteldeutschen Zeitung“ (Online-Ausgabe). „Im
Wahlkampf hieß es Ramelow gegen Lieberknecht. Also sollte es auch am
5.12. im Landtag heißen: Ramelow gegen Lieberknecht. Dann kann der
Thüringer Landtag eine demokratische Richtungsentscheidung fällen,
und einer wird gewinnen.“ Sie fügte hinzu: „Das Versteckspiel in der
Staatskanzlei ist unwürdig. Bodo Ramelow hatte vor fünf Jahren auch
den Mut, sich zu stellen. Die amtierende Ministerpräsidentin sollte
sich nicht dem Vorwurf aussetzen, dass sie weniger davon hat. Wer
nicht antritt, steht auch nicht mehr zur Verfügung. Das gehört sich
so.“ Zuletzt hatte es Spekulationen gegeben, im dritten Wahlgang
werde der CDU-Fraktionsvorsitzende Mike Mohring gegen Ramelow
antreten.

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