Nach dem Tod dreier Züchter von exotischen Tieren
hat Sachsen-Anhalts Umweltministerium die Tötung dutzender
Bunthörnchen angeordnet. Die aus Mittelamerika stammenden Nager
stehen im dringenden Verdacht, Überträger einer neuartigen Form des
Borna-Virus zu sein. Dieser löste bei den Züchtern eine tödlich
verlaufende Hirnhaut-Entzündung aus. Wie die in Halle erscheinende
„Mitteldeutsche Zeitung“ (Mittwoch-Ausgabe) berichtet, sind am
vergangenen Sonntag bereits 33 Tiere eines Züchters im Salzlandkreis
getötet worden. Am kommenden Donnerstag ist die Tötung weiterer zwölf
der auch als Costa-Rica-Hörnchen bekannten Tiere sowie 15 bis 20
weiterer Hörnchen anderer Arten im Landkreis Anhalt-Bitterfeld
geplant, sagte der Referatsleiter Veterinärwesen im
Umweltministerium, Andreas Tyrpe. Aufgrund der Ansteckungsgefahr habe
man sich entschlossen, auch bislang nicht infizierte Hörnchen töten
zu lassen. Das Friedrich-Löffler-Institut hat unterdessen erklärt,
dass sich der Verdacht auf eine Übertragung des Borna-Virus von den
Hörnchen auf den Menschen erhärtet habe. Ein Seuchenspezialist soll
nun klären, ob sich die Hörnchen hierzulande bei anderen Nagerarten
infizierten oder das Virus aus Mittelamerika einschleppten.
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