Mitteldeutsche Zeitung: Verkehr Straßenbau nur noch mit Vollsperrung?

Bauarbeiten fast nur noch unter Vollsperrung? Neue
Regeln zum Schutz von Straßenbaubarbeitern könnten dazu führen, dass
halbseitige Sperrungen an Bundes-, Landes- oder Gemeindestraßen kaum
noch möglich sind. Das berichtet die in Halle erscheinende
„Mitteldeutsche Zeitung“ (Freitag-Ausgabe). Die Sicherheitsabstände
sollen nach dem Willen des Ausschusses für Arbeitsstätten (Asta)
deutlich verbreitert werden. Das Gremium stellt Sicherheitsregeln für
Arbeitsstätten im Auftrag des Bundesarbeitsministeriums auf. Noch ist
allerdings keine endgültige Entscheidung gefallen. Kommt die
Neuregelung, hätte dies massive Folgen: Die Fahrbahnbreite reicht oft
nicht mehr aus, um Autos sowie Lastwagen an der Baustelle
vorbeizuführen. Experten gehen davon aus, dass bei Straßen mit
weniger als acht Metern Breite nahezu immer nur noch eine
Vollsperrung in Betracht käme. „90 Prozent der Bundesstraßen und fast
alle Landesstraßen können nur noch unter Vollsperrung gebaut werden“,
heißt es in einem Bericht des Freistaates Sachsen zu der
„Arbeitsstättenregel“, die von dem Ausschuss im Dezember 2013
einstimmig beschlossen wurde. Die Verkehrsministerkonferenz lehnt die
„derzeitige Fassung“ der neuen Bestimmungen ab. „Die zwingende
notwendige Sicherheit der Arbeitskräfte darf nicht zu Lasten der
Sicherheit der übrigen Verkehrsteilnehmer hergestellt werden“,
fürchtet man dort.

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Hartmut Augustin
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