Das Bundesverkehrsministerium will möglicherweise
bundesweit ein neues Schild an Autobahnauffahrten einführen, um
Geisterfahrer zum Stoppen zu bringen. Das kündigte der
Parlamentarische Staatssekretär Jan Mücke (FDP) gegenüber der in
Halle erscheinenden „Mitteldeutschen Zeitung“ (Online-Ausgabe) an. Es
gebe derzeit ein paar Modellversuche mit einem neon-farbigen
Stoppschild, auf dem eine schwarze Hand zum Anhalten auffordere,
sagte Mücke und fügte hinzu: „Wir prüfen jetzt, ob wir dieses Schild
als regelgerechtes Schild in die Straßenverkehrsordnung aufnehmen und
an allen Autobahnauffahrten aufstellen.“ Er fügte jedoch hinzu: „Das
wird einen Autofahrer in suizidaler Absicht nicht abhalten.“ Auch der
für Verkehrspolitik zuständige stellvertretende Vorsitzende der
CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Arnold Vaatz, forderte zum Handeln auf.
„Ein Weiter so halte ich für gefährlich“, erklärte er dem Blatt. „Die
Häufung von Unfällen mit Geisterfahrern in der letzten Zeit ist
beängstigend.“ Man müsse überlegen, wie man durch eine bessere
Sicherheitsphilosophie Menschenleben schützen könne – etwa durch das
Anbringen von Sperren oder den Einsatz von Bewegungsmeldern. Vaatz
warnte aber „vor Schüssen aus der Hüfte“. Überdies sei eine
Geisterfahrt mit Tötungsabsicht nie auszuschließen. Der
SPD-Verkehrsexperte Hans-Joachim Hacker betonte, die jüngsten Fälle
müssten die Politik aufrütteln. Allerdings seien die Ursachen nicht
in unzureichender Ausschilderung und Information für die
Fahrzeugführer zu suchen. Hacker schlug eine Informationskampagne der
ARD nach dem Vorbild der früheren Sendung „Der 7. Sinn“ vor. „Damit
würden Millionen Kraftfahrer erreicht.“ Hintergrund der Überlegungen
sind die jüngsten Geisterfahrten. Erst am Sonntagmorgen riss ein
20-Jähriger in Baden-Württemberg fünf Menschen in den Tod; auch er
selbst kam um.
Pressekontakt:
Mitteldeutsche Zeitung
Hartmut Augustin
Telefon: 0345 565 4200
Weitere Informationen unter:
http://