Der deutsche Arbeitsmarkt gerät laut
Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) durch die hohe
Zahl von Flüchtlingen nicht aus den Fugen. „Von den anerkannten
Zuwanderern sind nach unseren Hochrechnungen nur etwa 128 000 im
erwerbsfähigen Alter“, sagte IWH-Vize-Präsident Oliver Holtemöller
der in Halle erscheinenden Mitteldeutschen Zeitung
(Donnerstagausgabe). Dem gegenüber stehen allein knapp 600 000 freie
Stellen, die bei der Bundesagentur für Arbeit gemeldet sind.
Insgesamt rechnet die Bundesregierung mit 800 000 Flüchtlingen. Das
IWH hat die Zahl der potenziellen Arbeitskräfte aufgrund der
Anerkennungsquote der Monate Januar bis Juli berechnet. Zudem wird
unterstellt, dass nur 500 000 Asylanträge überhaupt bearbeitet
werden. Kinder und Alte stehen ohnehin nicht als Arbeitskräfte zur
Verfügung. Nach Einschätzung von Holtemöller wird es auch für die
Migranten, die eine Arbeitserlaubnis erhalten, nicht einfach, einen
Job zu finden. Als größte Hürden bezeichnet der Volkswirt fehlende
Sprachkenntnisse und die Anerkennung von Berufsabschlüssen.
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Hartmut Augustin
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