Mitteldeutsche Zeitung: Wirtschaft/Energie Energiewende belastet ostdeutsche Verbraucher besonders stark

Ostdeutsche Verbraucher sind durch die Energiewende
besonders stark belastet: In den neuen Ländern steigt der Strompreis
im nächsten Jahr nach Berechnungen des Verbraucherportals Verixox um
elf Prozent, berichtet die in Halle erscheinende Mitteldeutsche
Zeitung (Samstagausgabe). In Westdeutschland liegt der Anstieg bei
acht Prozent. Ohnehin ist der Strom im Osten teurer. In den neuen
Ländern muss ein Vier-Personen-Haushalt im Jahr durchschnittlich 1
234 Euro zahlen, in den alten Ländern sind es 73 Euro weniger. Der
Grund: Die ostdeutschen Länder haben einen erheblich höheren Anteil
erneuerbarer Energien an der Stromerzeugung. Während die
Ökostrom-Umlage bundesweit alle Strom-Verbraucher in gleicher Höhe
bezahlen, werden die Kosten des Stromtrassen-Ausbaus aber regional
umgelegt. Zudem ist die Bevölkerungsdichte im Osten geringer. Das
heißt, die anfallenden Kosten werden auf weniger Verbraucher
verteilt.

Der Betreiber des ostdeutschen Höchstspannungsnetzes 50-Hertz
verzeichnet Kostensteigerungen von 26 Prozent, sagt Michael
Kranhold, Leiter Kundenmanagement von 50-Hertz. Den Anstieg
begründet der Manager mit dem Netzausbau und den Kosten für die
Netzstabilisierung. „Die Umstrukturierung des Netzes durch die
erneuerbaren Energien wird auch in den nächsten Jahren zu Buche
schlagen“, prognostiziert Kranhold.

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Hartmut Augustin
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