Halle ist wirtschaftlich Schlusslicht im
mitteldeutschen Städtevergleich. Das soll nicht so bleiben. Deswegen
hat Oberbürgermeister Bernd Wiegand (parteilos) im Auftrag des
Stadtrates eine neue Wirtschaftsstrategie erarbeitet. Das berichtet
die in Halle erscheinende Mitteldeutsche Zeitung (Mittwoch-Ausgabe).
Kernpunkte: gezielte Ansprache von Investoren aus Kernbranchen,
einheitliche Zuständigkeiten im Rathaus und Erfassung aller freien
Gewerbeflächen. „Halle hat einen großen Nachholbedarf“, sagte
Wiegand. Bisher hinkt die Stadt bei fast allen wichtigen Kennzahlen
im Vergleich zu Magdeburg, Jena, Erfurt und Chemnitz hinterher. So
hat die Stadt die mit Abstand wenigsten Beschäftigten in der
Industrie. Gerade einmal zwölf Prozent der Arbeitnehmer arbeiteten im
Jahr 2013 in diesem Bereich. In der Landeshauptstadt Magdeburg waren
es demgegenüber 16 Prozent, in Chemnitz und Jena sogar mehr als 20
Prozent. Mit der industriellen Schwäche einher gehen die niedrigen
Gewerbesteuereinnahmen. Im Jahr 2013 hatte Halle mit rund 45
Millionen Euro weniger als die Hälfte des Gewerbesteueraufkommens der
Stadt Magdeburg. Auch Chemnitz, Erfurt und Jena lagen deutlich vor
der Saalestadt.
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Hartmut Augustin
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