Praktiken von Amazon entsprechen nicht gerade dem
Stil ehrbarer Kaufleute. Der größte Onlinehändler der Welt erpresst
Filmstudios und Verlage, um beim Verkauf von Filmen und
elektronischen Büchern über seine Plattform einen höheren Anteil zu
erhalten. So etwas nennt man Missbrauch einer marktbeherrschenden
Stellung. Die Indizienlast ist zumindest bei den E-Books
überwältigend. Hierzulande hat Amazons Kindle, das Lesegerät für
elektronische Bücher, einen Marktanteil von gut 50 Prozent. In den
USA beherrscht das Unternehmen gut 60 Prozent des Marktes für
digitalisierte Literatur. Eigentlich müssten allerorten längst
Verfahren gegen den Konzern laufen. Doch bei Internet- und
IT-Unternehmen sind Wettbewerbshüter meist blind oder zumindest stark
sehbehindert.
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