Die Forderung nach einem Tarifvertrag ist mehr als 
berechtigt. Amazon ist kein Start-Up-Unternehmen, sondern der 
weltgrößte Online-Händler. Der US-Konzern kann es sich  leisten, 
genau wie andere Versandunternehmen in Deutschland auch, ordentliche 
Gehälter zu zahlen. Es muss Schluss damit sein, dass sich Amazon auf 
dem Rücken der Beschäftigten Wettbewerbsvorteile  verschafft. Dennoch
sollte sich die Gewerkschaft Verdi fragen, ob die eigene Kraft 
ausreicht. Die  Urabstimmung zum Streik musste bereits verlängert 
werden, weil im Schichtsystem zunächst nur ein Teil der Stimmen 
zusammenkam. Das war eine missliche Panne. Professionell wird sich 
aber Amazon auf  Ausstände vorbereiten. Arbeit wird wohl schnell auf 
andere Zentren verlagert. So kann ein Streik, auch wenn er mediales 
Aufsehen erregt, schnell ins Leere laufen.
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