Im Windschatten fragwürdiger, teils inakzeptabler
Entscheidungen der israelischen Regierung hat sich alter Judenhass
neu formiert. Während in unseren Breiten die
Man-wird-ja-wohl-noch-mal-sagen-dürfen-Floskeln oder wahlweise das
Man-darf-als-Deutscher-ja-nichts-gegen-Juden-sagen-Geseufze bis in
die feine Gesellschaft und die kulturelle Sphäre vorgedrungen sind,
arbeiten sich fanatisierte Terroristen auf ihre Weise an den Juden
ab. Sie speisen damit die Machtfantasien ihrer Anhänger. Was
Angehörige religiöser Minderheiten im Irak – Muslime abweichender
Ausrichtung ebenso wie Jesiden und Christen – derzeit an Gräueln zu
erleiden haben, das lässt ahnen, was Juden blühte, wenn die
IS-Verbrecher ihrer habhaft würden. Wir müssen das im Sinn behalten,
wenn wir die Alarmrufe hören. Die Eskalation der Feindseligkeit ist
eben keine bloß imaginierte, sondern eine grausam reale.
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Mitteldeutsche Zeitung
Hartmut Augustin
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