Mitteldeutsche Zeitung: zu Bundeswehr/de-Maizière-Kritik

Die Empörung bei den berufsständischen
Interessenvertretern der Soldaten ist hoch. Der Bundeswehrverband
beschimpft den Verteidigungsminister als Oberlehrer, die Veteranen
sprechen sogar von einer Ohrfeige für alle Soldaten. Geht es auch
eine Nummer kleiner? Tatsächlich hat Thomas de Maizière in einem
ziemlich differenzierten Interview zu einem heiklen Punkt klar
Stellung bezogen. Viele Bundeswehrangehörige beklagen sich
tatsächlich immer wieder über einen Mangel an öffentlicher
Wertschätzung für ihre Arbeit. Eine Larmoyanz, die der Minister
nicht teilt. Er verweist stattdessen völlig zurecht darauf, wie
sehr sich die Wertschätzung für die Soldaten hierzulande in den
vergangenen Jahren bereits gewandelt hat. So unpopulär in Deutschland
der Afghanistan-Einsatz im Besonderen und Militäraktionen im
Allgemeinen sind, richtet sich die gesellschaftliche Kritik längst
nicht mehr gegen die Soldaten als potenzielle Mörder, sondern im
Zweifel gegen die Politiker, die die Bundeswehr in die Krisengebiete
dieser Welt entsenden.

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