Kanzlerin Angela Merkel wird morgen Israels Premier
Benjamin Netanjahu empfangen. Am Tag darauf finden die
deutsch-israelischen Regierungskonsultationen statt. Merkels Sprecher
sagt, die Kanzlerin freue sich „auf ein offenes Gespräch unter
Freunden“. Damit ist der Ton gesetzt: Es dürfte bei dem Treffen
wenig harmonisch zugehen. Wenn in der Diplomatie von einem „offenen
Gespräch“ die Rede ist, geigen sich beide Seiten meist mal so
richtig die Meinung. Und wer betonen muss, dass er mit Freunden
spricht, hat mitunter recht unfreundliche Dinge im Sinn. Netanjahu
fühlt sich gerade stark. Doch der Protest in vielen Hauptstädten
zeigt: Wenigstens die Freunde Israels haben erkannt, dass der
Premier sich an den Interessen des Landes vergeht, indem er dessen
radikalen Feinde nährt.
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