Jan Ullrichs Argumentation ist auch jetzt dieselbe
wie seit Jahren. Er hat niemanden betrogen, weil er nichts gemacht
habe, was alle andere nicht auch getan hätten. Auf krude Weise ist
das ja sogar richtig. Nur: Umso wichtiger wäre es, jetzt im Detail zu
erfahren, was genau denn in der Szene zu Ullrichs aktiven Zeiten Usus
war. Doch was sagt der Geständige zu dieser Frage: Er wolle nicht
mehr in die Vergangenheit schauen, sondern nur nach vorn. An dieser
Stelle beißt sich die Katze in den Schwanz. Ullrich bleibt bei den
Fakten stehen, die vor zwei Jahren zu seiner Sperre geführt haben.
Das entwertet sein Geständnis. Denn Glaubwürdigkeit ist Konsequenz
von ehrlichem Aufräumen mit der Vergangenheit. Das hat Jan Ullrich
nicht getan.
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