Es hat etwas Unwürdiges, wenn ein gefallener 
Politiker sich stundenlang in der Bundespressekonferenz ausbreiten 
und ausfällig werden kann, bevor er vor dem Untersuchungsausschuss 
des Bundestages auftritt. Deutlicher kann man kaum zeigen, was man 
vom Parlament und seinen  Ausschüssen hält. Im Fall von Edathy ist 
das übrigens besonders interessant, weil er einst als Leiter des 
NSU-Ausschusses bewiesen hat, was ein solches Gremium leisten kann: 
nämlich Aufklärung. Reue hat er nun nicht gezeigt, selbst Demut war 
zu viel verlangt. Aber dass er die Politik, die er einst selber so 
ernst nahm, heute so burschikos verachtet, das hat schon eine neue 
Qualität.
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Hartmut Augustin
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