Mitteldeutsche Zeitung: zu Edeka

Man mag das konsequentes Eintreten für
Unternehmensziele nennen oder schlicht Erpressung. So oder so:
Überraschend ist die Haltung des Handelsriesen nicht. Dass man sich
nach erfolgter Fusion möglichst vieler überzähliger Filialen und
Beschäftigter entledigen möchte, entspricht betriebswirtschaftlicher
Logik. Dass man versuchen würde, anderslautende Vorgaben der
Ministererlaubnis für den Erhalt von Arbeitsplätzen und Standorten zu
umschiffen, war absehbar. Damit ist das letzte Wort noch nicht
gesprochen. Dies obliegt Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel.
Erfüllt Edeka nicht die Bedingungen, die Gabriel an seine Zustimmung
zur Fusion geknüpft hat, darf es keine faulen Kompromisse geben.
Sonst wären künftige Ministererlaubnisse, die immerhin das Votum
der obersten Wettbewerbshüter überstimmen, kaum mehr als ein
Freibrief.

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Hartmut Augustin
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