Mitteldeutsche Zeitung: zu Elterngeld-Plänen

Offenbar ist an dem Bericht jedoch etwas dran. Sonst
wäre er schließlich dementiert worden. Das macht die Sache umso
schlimmer. Denn das Sparpaket hat nicht nur eine soziale Schlagseite
zulasten der Schlechterverdienenden – und damit leider auch zulasten
vieler Menschen in Ostdeutschland. Die Regierungskoalition fällt hier
obendrein hinter ihre eigenen Ansprüche zurück, die sie einst
formuliert hat. Denn erstens will sie mit dem Elterngeld das
Kinderkriegen fördern. Zweitens sagt sie immer wieder: Der, der
arbeitet, muss mehr haben, als der, der nicht arbeitet. Nur gibt es
viele Menschen, die zwar arbeiten, aber nicht genug Geld verdienen,
um davon leben zu können. Wer diesen auch noch das Elterngeld kürzt,
ist nicht bloß kaltherzig, sondern belastet zusätzlich den sozialen
Frieden in der Gesellschaft.

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Mitteldeutsche Zeitung
Hartmut Augustin
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