Wenn CSU-Generalsekretär Alexander Dobrindt über
die Zukunft des Euro spricht, geht die politische Klasse in
Deckung. Den Präsidenten der Europäischen Zentralbank, Mario Draghi,
nannte er jetzt einen „Falschmünzer“. Die Äußerung ist unverfroren
und gefährlich. Denn der Urheber vergisst, dass Europa auf Respekt
gebaut wurde. Dobrindts Tonfall zeigt, dass er sich nicht an die
europäische Öffentlichkeit wendet, sondern an die bayerische. Die
Christsozialen haben angesichts der heran nahenden Landtagswahl Angst
vor dem Machtverlust. Weil die Freien Wähler gegen Europa mobil
machen, machen sie mit. So plump ist es wieder mal. Und was sich
als Einblick in finanzpolitische Zusammenhänge tarnt, ist
Nationalismus.Während Angela Merkel die Griechen in der Euro-Zone
halten will, arbeitet die „Schwesterpartei“ daran, das unmöglich zu
machen. Ja, die CSU würde Europa einer Wahl opfern. Das ist
mindestens geschichtsvergessen.
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