Mitteldeutsche Zeitung: zu Europa

Wir haben uns daran gewöhnt, Europa als einen
Patienten zu betrachten. Es geht einigen Ländern wirtschaftlich
schlecht und darum – je nach Standpunkt – müssen oder müssen nicht
die wohlhabenden Länder Europas einspringen, sich solidarisch zeigen.
Denn die Europäische Union, so sagen die Vertreter des Müssens, ist
eine große Errungenschaft. Zum Beispiel: mehr als sechzig Jahre kein
Krieg zwischen Frankreich und Deutschland. Das gab es noch nie! Das
ist, glaube ich, auch ganz richtig. Nur: Darum geht es nicht mehr.
Europa wankt nicht nur, weil ein paar Staaten sich in den
finanziellen Ruin gebracht haben. Bei der Auseinandersetzung um
Europa geht es um sehr, sehr viel Geld, aber ein Dummkopf, wer
annimmt, das sei das Problem. Die Politik ist es. Die Innenpolitik in
jedem einzelnen europäischen Land und die europäische Innenpolitik.

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