Mitteldeutsche Zeitung: zu Flüchtlingen und Arbeitsmarkt

Die Aussetzung der Vorrangprüfung, jener Prüfung,
ob nicht ein Deutscher statt eines Flüchtlings für einen Job infrage
kommt, ist richtig. Denn sie ist erstens aufwendig. Und zweitens
nicht nötig, wenn der Arbeitsmarkt so robust ist wie derzeit in den
meisten Teilen Deutschlands. Und dort, wo es anders ist, haben die
Länder ja die Möglichkeit, die Prüfung beizubehalten. Das ist eine
vernünftige Regelung. Sind jetzt alle Probleme gelöst? Nein. Die
Öffnung des Arbeitsmarktes ist ein erster Schritt, aber es liegen
noch Schwierigkeiten vor uns. Viele Flüchtlinge bringen noch nicht
die Fertigkeiten mit, die sie auf dem Arbeitsmarkt benötigen. Wir
brauchen eine Qualifizierungsoffensive! Das mag Geld kosten, aber es
ist billiger als dauerhafte Arbeitslosigkeit.

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Hartmut Augustin
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