Es war eine kluge, den Zuhörern zugewandte und in
ihren Befunden bis zur Irritation anregende Rede, die Gauck gehalten
hat. Zwei Reden in einer: auf die Bürger und auf Francke. „Unser
Gemeinwesen und die Demokratie leben von Voraussetzungen, die sie
nicht selber schaffen können“, sagte Gauck. Was heißt: Die Politik
ist nicht allein dem Staat zu überlassen. Und er regte an, Franckes
Erbe neu zu lesen. „Nicht Kadavergehorsam jedenfalls wurde in Halle
ausgebildet, eher ist hier jene preußisch-pietistische
Traditionslinie, die sich im Mut und dem Wertebewusstsein der
Widerständler – etwa vom 20. Juli 1944 – verbindet.“ Auch wenn es
zuerst fremd klingt. Vielleicht ist es nicht falsch.
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